[infobrief] Veranstaltungsreihe :: 25 Jahre Arbeitskreis Asyl
arbeitskreis asyl goettingen
akasylgoe at emdash.org
Mon Apr 16 10:54:04 CEST 2007
Liebe Freund_innen und Interessierte,
Am kommenden Donnerstag beginnt die Veranstaltungsreihe zum 25-jährigen
Bestehen des Göttinger Arbeitskreis Asyl mit dem Rückblick auf ein
Vierteljahrhundert flüchtlingspolitischer und antirassistischer
Auseinandersetzungen in Göttingen. Die "Jubiläumsveranstaltung" mit
anschließendem Empfang beginnt um 19 Uhr im Kino Lumiere, Geismarlandstr. 19.
Weiter geht es danach jeweils Donnerstags: Zu unterschiedlichen Anfangszeiten
und an verschiedenen Orten in der Stadt laden wir ein zur Information und
Diskussion aktueller Themen und Auseinandersetzungen: Vom Flüchtlingsstreik
in Blankenburg bis zur tödlichen Abschottung der europäischen Außengrenzen im
Mittelmeer: Hier folgt die Ankündigung für Donnerstag, ein Überblick über die
Veranstaltungsreihe (Einige Termine haben sich geändert!) sowie ein kurzer
und unvollständiger Text zur Geschichte des Arbeitskreises:
http://papiere-fuer-alle.org/ak-asyl
Jubiläumsveranstaltung:
Zum 25-jährigen Bestehen werden wir verschiedene verschiedene Stationen der
flüchtlingspolitischen Auseinandersetzungen Revue passieren lassen: Die
Debatte um die Sammelunterkunft Hotel Astoria, die Einschränkung des
Asylrechts im Grundgesetz, die Kirchenasylbewegung, die aktuellen
Bleiberechtskämpfe von Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien und von
libanesischen Bürgerkriegsflüchtlingen. Gezeigt werden kurze Filmausschnitte
von einschneidenden Ereignissen in Göttingen. Zudem diskutieren Aktive aus
verschiedenen Epochen die Frage, wie sich die Schwerpunkte in den vergangenen
Jahrzehnten verändert haben und welche Perspektiven das flüchtlingspolitische
Engagement in Göttingen hat.
Am Donnerstag, 19.4.07
Beginn um 19 Uhr, anschließend Empfang
---Weitere Veranstaltungen--->
• 26. April - Flüchtlingsstreik in Blankenburg
Veranstaltung mit Aktivist_innen aus dem Lager Blankenburg und dem
No-Lager-Netzwerk
20 Uhr T-Keller, Geismarlandstr. 19
• 28. April - Jubiläumsparty
Ab 22 Uhr T-Keller, Geismarlandstr. 19
• 3. Mai - Cap Anamur - Kein Krieg gegen Flüchtlinge
Veranstaltung mit Elias Bierdel
19.30 Uhr Holbornsches Haus, Rote Str. 34
• 10. Mai - antirassistischer Filmabend
Filme zum "Hotel Astoria" in Göttingen und zu naktuellen Flüchtlingskämpfen
20 Uhr T-Keller
• 17. Mai - "Zwangsprostitution" und Migration
Diskurs- und Politikanalyse mit Dorothea Lindenberg
19.30 Uhr, Apex, Burgstr. 46
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In diesem Jahr jährt sich die Gründung des Arbeitskreis Asyl zum 25sten Mal.
Der „Göttinger Arbeitskreis zur Unterstützung von Asylsuchenden e.V.“ wurde
1982 im Kontext der Auseinandersetzungen um die Schließung der Göttinger
Flüchtlingsunterkunft „Hotel Astoria“ gegründet. Seitdem hat der Verein die
Entwicklungen und Auseinandersetzungen um flüchtlingspolitische und
antirassistische Themen begleitet, sie aufgegriffen und interveniert. Daneben
war und ist die Gewährleistung von Beratung und Unterstützung für Flüchtlinge
und MigrantInnen stets ein wichtiger Bestandteil der Arbeit gewesen.
In der Geschichte des Vereins spiegelt sich die Entwicklung der
bundesdeutschen Migrations- und Flüchtlingspolitik: Kämpfe gegen die
Unterbringung in Sammelunterkünften und Lagern in den achtziger Jahren,
rassistische Pogrome und die Abschaffung des Asylrechts Anfang der neunziger
Jahre. Ab Mitte der neunziger Jahre wurde die Arbeit immer stärker durch die
Selbstorganisierung von Flüchtlingen und Migrant_innen gegen ihre Entrechtung
und Abschiebung geprägt: Von der „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und
Migrant_innen“ über das öffentliche Kirchenasyl zu den Kampagnen für die
„Umverteilung“ von Flüchtlingen aus Bad Grund, die nach einem rassistischen
Anschlag auf ihre Unterkunft das Recht auf die freie Wahl des Wohnortes
forderten.
Zu Beginn des dritten Jahrtausend unserer Zeitrechnung ist die Arbeit geprägt
durch den Protest und Widerstand gegen die Abschiebungen „geduldeter“
Flüchtlinge und Migrant_innen. Mit der Unterstützung des „Arbeitskreises“
gelang es ihnen – den libanesischen Bürgerkriegsflüchtlingen in Northeim, den
Flüchtlingen aus dem Kosovo in Göttingen und anderen – die von Vielen
solidarisch unterstützte Forderung nach einem generellen Bleiberecht gegen
die geplanten Massenabschiebungen in der Region zu setzen. Die aktuelle
Debatte ums Bleiberecht zeigt allerdings, dass selbst nach 25 Jahren mehr
oder weniger erfolgreicher antirassistischer und flüchtlingspolitischer
Arbeit die verdiente Altersruhe noch lange nicht in Sicht ist.
Das erklärt auch unser Jubiläums-Programm und die Entscheidung für das Motto:
„Geschichte wird gemacht!“ Neben der Jubiläumsveranstaltung mit dem Rückblick
auf die zurückliegenden 25 Jahre wollen wir den Fokus vor allem auf die
Themen und Kämpfe richten, die uns in den nächsten 25 Jahren beschäftigen
könnten.
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