[infobrief] G8 / Flucht / Migration - Das Programm am 3. und 4. Juni in Rostock

antiraplenum goe antira.plenum.goe at no-log.org
Fre Mai 18 16:37:30 CEST 2007


Hallo,
in dieser Mail findet Ihr das Programm antirassistischer Netzwerke in
Rostock im Rahmen der Protestwoche gegen das G8-Treffen.

Im Mittelpunkt stehen der 3. und 4. Juni:
Am 3. Juni wird in Rostock das transnationale Vernetzungstreffen
G8-Flucht-Migration stattfinden. Den Zeitplan findet Ihr unten.

Der 4. Juni ist der Aktionstag Flucht & Migration. Es wird Veranstaltungen
und Aktionen über den Tag und die Stadt verteilt geben: Dezentrale
Aktionen am Vornmittag (Belagerung der Ausländerbehörde, Installationen,
Kundgebung in Lichtenhagen) und die zentrale Demonstration am Nachmittag
mit der Forderung "Für gloable Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte!"
Am Abend findet eine große Diskussionsveranstaltung statt. Unter dem Titel
Gloable Bewegungsfreiheit gegen globale Apartheid" diskutieren Gäste /
Aktivist_innen aus 4 Kontinenten!

Das bisherige Programm werden wir auf der Seite

http://papiere-fuer-alle.org/g8-migration

in den nächsten Tagen weiter aktualisieren. Der Aufruf zum Aktionstag
findet sich bei www.g8-migration.net.tf


_______________3. JUNI__________

>Sonntag, 3. Juni: Transnationales Netzwerktreffen zu Flucht & Migration

Ort und Zeit: 14 – 21 Uhr Ehm-Welk-Schule, Knut-Rasmussen-Str. 8; Rostock

Das Netzwerktreffen soll vor allem Raum bieten für "horizontale Debatten"
(mit nur kurzen Inputs) in einer möglichst transnationalen Zusammensetzung.
Ziel dabei ist, über einen Informationsaustausch hinaus transnationale
Kampagnen und konkrete Interventionen zu entwickeln, z.B. gegen bestimmte
Rückführungsprogramme oder auch für die Rechte von WanderarbeiterInnen. Das
Treffen steht für uns in der Kontinuität von migrationsbezogenen
Versammlungen der letzten zwei Jahre, die im Rahmen der Europäischen und
Weltsozialforen stattgefunden haben. Und insbesondere mit Bezug auf die
Konferenz in Rabat im Juli 2006 sowie den transnationalen Aktionstag vom 7.
Oktober 2006, wo jeweils globale Bewegungsfreiheit im Mittelpunkt der
Forderungen stand. 2

>14 bis 15 Uhr: Eröffnungsplenum

>15 bis 19 Uhr: Arbeitsgruppen
u.a. zu Legalisierung und Bleiberecht, zu rassistischer Polizeigewalt, zu
Grenzregime und Abschiebepolitik, zu Prekarisierung und migrantischer
Arbeit, zu Lagern und Abschiebeknästen und vieles mehr

>20 bis 22 Uhr: Abschlussplenum





________________4. JUNI_____________

>Montag 4. Juni – Aktionstag Flucht & Migration

Vormittags: Dezentrale Aktionen im gesamten Stadtgebiet

>Ab 8 Uhr: Belagerung der Ausländerbehörde Rostock, Werftstr. 6
(S-Bahnstation Holbeinplatz): Ausländerbehörden sind Orte, wo Flüchtlinge
und MigrantInnen tagtäglich schikaniert und verfolgt werden. Hier
entscheidet sich, welchen Status Menschen ohne EU-Pass erhalten, ob sie
arbeiten, studieren bzw. überhaupt in Deutschland bzw. der EU bleiben
dürfen. Zumindest für einige Stunden möchten wir dem rassistischen (auf
Ein- und Ausschluss zielenden) Treiben eine deutliche Abfuhr erteilen.

>10.00 bis 11.30 Uhr:
„3 Tage im August ... (und viele Jahre mehr)“.
>Kundgebung vor dem Sonnenblumenhaus
S-Bahnstation Rostock-Lichtenhagen:
1992, Rostock-Lichtenhagen: Neonazis greifen unter dem Beifall Tausender
die Zentrale Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge sowie ein Wohnheim
vietnamesischer ArbeiterInnen mit Steinen und Molotowcocktails an. Das
Pogrom dauert mehrere Tage. Die Polizei gewährt den BewohnerInnen keinen
Schutz. Kurz danach gibt die SPD ihren Widerstand gegen die Änderung des
Artikel 16 des Grundgesetzes auf. Wir wollen mit der Kundgebung an die
Ereignisse von 1992 erinnern und aufzeigen, wie drastisch sich die
Bedingungen für Flüchtlinge in Deutschland als Konsequenz des Pogroms
verschlechtert haben.

>10 Uhr Protestaktion vor einem Lidl-Supermarkt
unter Beteiligung eines Aktivisten der andalusischen
LandarbeiterInnengewerkschaft SOC: Lidl ist nicht nur für seine miesen
Arbeitsbedinungen bekannt geworden. Lidl zeichnet sich auch (zusammen mit
anderen Supermarktketten) durch ruinöse Preisdiktate aus. Auf diese Weise
werden insbesondere die Preise für landwirtschaftliche Produkte in den
Keller getrieben. Häufig sind es vor allem (papierlose) MigrantInnen, die
sich gezwungen sehen, die miesen Lohn- und Arbeitsbedinungen in der
Landwirtschaft zu akzeptieren – ob als TagelöhnerInnen im Plastikmeer von
Almeria oder als SpargelstecherInnen in Mecklenburg-Vorpommern.

>10 bis 18 Uhr: Informationsstände, Ausstellungen, Filme und Installationen
zu Lagern und Grenzen, zu Arbeitsbedinungen migrantischer
(Land-)ArbeiterInnen, zu Herkunftsländern von Flüchtlingen und
MigrantInnen und vieles mehr. Ort: Universitätsplatz (Kröpeliner Straße)

______________Nachmittgags:__________


>Demonstration für globale Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte

13 bis 14 Uhr:
Auftaktkundgebung und Beginn der Demonstration am Flüchtlingslager
Satowerstraße (Tramstation „Neuer Friedhof“, Tramlinien 3 und 6)

17 bis 20 Uhr
Abschlusskundgebung mit kulturellen Beiträgen im Rostocker Stadthafen
(Innenstadt): Es spielen - „les refugies“, afrikanischer Hiphop aus dem
Ein- aus Ausreiselager Blankenburg, - die kurdische Hiphop-Rapperin „Dezz
Deniz“,
- „microphone mafia“, türkisch-italienisch-deutscher Rap aus Köln,-
„Nneka“ und Band, Hiphop /Soul aus Nigeria/Hamburg


>20.00 Uhr: Grosse Diskussionsveranstaltung/Talk:
>„Globale Bewegungsfreiheit gegen globale Apartheid“

mit Gästen aus 4 Kontinenten:

- Solange Kone, CADTM (Bündnis gegen Verschuldung), Elfenbeinküste
- Maksym Butkevich, Noborder Kiew, Ukraine
- Valery Alzaga, global SEIU (Dienstleistungsgewerkschaft), USA/Mexico
- Lawrence Liang, Alternative Law Forum, aus Bangalore, Indien
- Sunny Omwenyeke, The Voice Africa Forum, Nigeria/Deutschland

Ort: Veranstaltungszentrum "Am Strande" ("Art Goes Heiligendamm")
Am Strande 6 (Rostocker Stadthafen), 18055 Rostock







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